Zunächst bietet die Universität ein (freiwilliges) geisteswissenschaftliches Propädeutikum an. In diesem werden Grundlagen für den Studienstart vorgestellt (Stundenplangestaltung, Uni-Websites zur Studienverwaltung/-anmeldung usw.). Die Anmeldung geht unter anderem informell per E-Mail; weitere Informationen findest unter: https://www.f09.uni-stuttgart.de/propaedeutikum/
Empfehlenswert ist vor allem, euch mit dem von der Fachgruppe zur Verfügung gestellten Erstileitfaden vertraut zu machen. In diesem findet ihr alle grundlegenden Informationen für den Einstieg in das Linguistik-Studium.
Beliebte Einführungs-/Nachschlageliteratur unter den Studis sind die Einführung in die Linguistik von Jörg Meibauer und das Lexikon der Sprachwissenschaft von Hadumod Bußmann.
Wir empfehlen auch, euch auf C@MPUS (der Website zur Stundenplangestaltung) schon mal die Kurse für das Semester anzusehen und deren Lehrinhalte durchzulesen. Oft findet ihr da auch die für den Kurs verwendete oder benötigte Literatur. Bedenkt, dass ihr diese nicht unbedingt immer kaufen müsst – besonders, wenn sie sehr teuer ist!
Zuletzt finden wir es ratsam, eure Grammatikkenntnisse aus der Schulzeit wieder aufzufrischen. Besonders, wenn ihr Schwierigkeiten darin hattet, z.B. Wortarten zu bestimmen, Wörter zu flektieren („beugen”) und Satzglieder (Subjekt, Prädikat, Objekt, …) zu benennen. Im Internet findest du dazu reichlich Info- und Übungsmaterial.
Lehrveranstaltung (LV): Das ist der Überbegriff für alle Kurse des Studiums. Vorlesungen, Seminare, Tutorien usw. sind alles Lehrveranstaltungen. Umgangssprachlich werden alle Lehrveranstaltungen gerne auch als „Vorlesung” bezeichnet, selbst wenn es sich nicht um welche handelt.
Vorlesung (VL): Im ganzen Linguistik-Studium gibt es in der Regel nur eine Vorlesung, das ist die Einführung in die Linguistik. Dort gibt dir der Dozierende einen Überblick über die verschiedenen Teilbereiche der Linguistik. Vorlesungen werden im Gegensatz zu manchen Seminaren nicht in kleinere Gruppen aufgeteilt, es gibt eine Veranstaltung für alle Studierende des Jahrgangs.
Seminar (SE): Der häufigste Typ Lehrveranstaltung im Linguistik-Studium hier an der Uni. Seminare kennzeichnen sich durch kleinere Gruppen und interaktiver Kommunikation zwischen Lehrendem und Studierenden aus: Es werden Thematiken offen diskutiert, durchgesprochen und gemeinsam erarbeitet. Auch Übungsaufgaben können hier eine Rolle spielen.
Tutorium (TT): Manche Lehrveranstaltungen werden von Tutorien begleitet. In den Tutorien wird der Stoff aus den Vorlesungen und Seminaren nochmals wiederholt und eingeübt. Hier kannst du alles, was du in der Nachbereitung oder deinen Lehrveranstaltungen nicht verstanden hast, mit deinem Tutor klären. Tutoren sind Studierende, die in der Klausur der LV sehr gut abgeschnitten haben und den Stoff gut erklären können. Die Teilnahme an den Tutorien ist nicht immer verpflichtend, sie ist aber dringend empfohlen!
Strukturkurs: Eine spezifische Gruppe von Seminaren im Linguistik-Studium sind die Strukturkurse. Sie stellen einem die sprachliche Struktur (Grammatik, Aussprache, …) je einer anderen Sprache vor und geben so einen Einblick in die Vielfältigkeit verschiedenster Sprachen. Ein Strukturkurs ist kein klassischer Sprachkurs – du musst die Sprache also nicht lernen und blickst nur auf die wichtigsten Eigenschaften. Derzeit (Stand: Sommersemester 2022) kannst du Strukturkurse für die folgenden Sprachen belegen: Japanisch, Jiddisch, Chinesisch, Isländisch, Türkisch, Russisch und deutsche Gebärdensprache.
Schlüsselqualifikation (SQ): Es reicht in deinem Studium nicht, nur alle LV aus deinem Studienfach zu belegen. Darüber hinaus musst du die sogenannten Schlüsselqualifikationen belegen, um deinen Abschluss zu bekommen. Es gibt zwei Arten von SQ: die fachaffinen und die fachübergreifenden Schlüsselqualifikationen. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.
Schlüsselqualifikationen kann man als zusätzliche Kurse beschreiben, die man belegen muss. Im Ein-Fach und Hauptfach muss man 12 ECTS für fachübergreifende SQ sammeln, und 6 ECTS für fachaffine. Wie schon gerade erwähnt teilen sich SQ-Kurse in die zwei Kategorien fachaffin oder fachübergreifend:
Bei fachaffinen SQ-Kursen handelt es sich um welche, die mit deinem Studienfach zu tun haben oder es unterstützen (z.B. Kurse, die dir zeigen wie man eine gute Wissenschaftliche Arbeit schreibt, richtig zitiert und Plagiate vermeidet etc.). Du kannst aber auch beliebige Kurse aus anderen Studiengängen deiner Fakultät wählen, wenn du über den Tellerrand hinaus schnuppern und mehr über andere Fächer wissen willst. Zur Auswahl stehen: Anglistik, Romanistik, Germanistik, Philosophie, Geschichte, Kunstgeschichte, Digital Humanities, Geschichte der Naturwissenschaft und Technik (GNT), Geschichte Quellen und Deutungen, Geschichte Zeit-Raum-Mensch, Praxisorientierte Kulturphilosophie, Literaturwissenschaft: Germanistik, Sprachtheorie und Sprachvergleich, Wissenskulturen sowie unsere Lehramtsstudiengänge: Philosophie/Ethik, Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch.
Beachte: Die Kurse wählst du vorerst nur als „Freifach” und lässt sie dir im Nachhinein über den Studiengangsmanager anrechnen.
Die fachübergreifenden SQ (FÜSQ) gehen noch weiter über dein Studienfach hinaus und sind dafür da, praxisnahe Alltagskompetenzen zu erwerben. Da gibt es Angebote aus den verschiedensten Richtungen, man kann eine neue Sprache erlernen, sich in Gebiete wie Informatik reinfuchsen oder Kurse belegen, die Themen wie Geschlechterungleichheit diskutieren. Es gibt auch speziell als „fachübergreifende SQ” angebotene Kurse, von diversen Soft Skills wie „Die eigene Resilienz stärken” bis hin zu „Wirkungsvoll Präsentieren” ist hier alles gegeben. Es lassen sich aber auch nach Absprache mit dem Studiengangsmanager Kurse aus anderen Studiengängen als fachübergreifende SQ anrechnen. Auch Praktika kann man sich dafür anrechnen lassen. Mehr Infos und die große Auswahl der fachübergreifenden SQ findest du hier.
Jetzt ist natürlich die Frage, wie man sich so einen Kurs anrechnen lässt. Der häufigste Fall ist, dass man einen Schein bekommt am Ende des Semesters, eine Art Teilnahmenachweis, den man dann beim Prüfungsamt abgibt bzw. vorzeigt. Das Prüfungsamt rechnet dir dann die entsprechenden ECTS für den Kurs an (in den meisten Fällen sind es 3 ECTS pro SQ-Kurs)
Das hängt davon ab, in welcher Studienkombination du eingeschrieben bist. Im Ein-Fach hast du das volle Programm an Lehrveranstaltungen (LV) für das erste Fachsemester, im Nebenfach hast du weniger zu tun:
Ein-Fach: Einführung in die Linguistik, Sprache & Kognition, Pragmatik I, ein beliebiger Strukturkurs
Hauptfach: Einführung in die Linguistik, Sprache & Kognition, Pragmatik I (freiwillig)
Nebenfach: Einführung in die Linguistik
Wenn du dich schon interessiert, was du in den weiteren Semestern belegen kannst und musst, kannst du in den Studienverlaufsplan schauen.
Für Ein-Fach: https://www.student.uni-stuttgart.de/studiengang/Linguistik-B.A-00003./?page=studienaufbau
Für Haupt-/Nebenfach: https://www.student.uni-stuttgart.de/studiengang/Linguistik-B.A-00003.-Hauptfach-Nebenfach/?page=studienaufbau
Übrigens: Müssen musst du nicht. Der Studienverlaufsplan ist nur eine Richtlinie, du kannst aber jederzeit Kurse vorziehen oder nach hinten schieben und dein Studium also nahezu beliebig abweichend davon gestalten.
Bis zum dritten Semester besteht etwa die Hälfte deiner Zeit aus der Präsenzteilnahme an den Vorlesungen, Seminaren und Tutorien. Die andere Hälfte besteht aus der Vor- und Nachbereitung des Stoffs aus der ersten Hälfte. Ab dem vierten Semester (nach Studienverlaufsplan) nimmt der Zeitanspruch pro Seminar merkbar zu. Ein großer Teil geht da in die Vorbereitung durch Selbststudium von Lektüre und ggf. Erledigung von Hausaufgaben, während das Erarbeitete in den Seminaren erweitert diskutiert wird. Dafür gibt ab hier keine Tutorien zu den Kursen mehr: Man hat also ein bisschen mehr Zeit, aber auch mehr Eigenrecherche.
In den ersten vier Semestern hast du noch keine Möglichkeit, dir einen Schwerpunkt zu setzen. Da lernst du die Teilbereiche der Linguistik genauer kennen.
Spätestens nach dem vierten Semester/den vier großen Grundmodulen der Linguistik Phonologie I+II, Syntax I+II, Typologie I+II und Pragmatik & Semantik I+II hast du einen guten Einblick in die Hauptbereiche der Linguistik und kannst so z. B. deine Seminare der letzten Semester nach deinen Präferenzen richten.
Da gibt es dann eine Reihe von thematisierten Seminaren, aus denen du auswählen kannst und die zum Teil weitere, interdisziplinäre Bereiche der Linguistik behandeln (z. B. Psycholinguistik, Mehrsprachigkeit, Sprachvarietäten).
Daneben gibt es noch die Möglichkeit, Seminare anderer Studiengänge als fachaffine SQ anrechnen zu lassen, über welche du vielleicht auch neue Schwerpunkte setzen kannst. (z. B. Sociolinguistics, Statistical Analysis, Computerlinguistik). Zum Teil erhältst du so auch einen Einblick in die Schwester- und Masterstudiengänge der Linguistik.
Eine Möglichkeit im Randbereich wäre das Finden eines Schwerpunktes über die fachübergreifenden SQ, welche eigentlich Zusatzkompetenzen parallel zum eigentlichen Studium erbringen sollen. Dennoch bieten sich hier immer wieder Möglichkeiten für neue Berufswege, so z. B. der gängige DaFLL-Kurs (Deutsch als Fremdsprache lehren lernen), in dem man sich zum Deutschlehrer für Anderssprachige ausbilden lassen kann.
Nein. Es wird aber sehr empfohlen, zum einen für die Berufsorientierung, zum anderen für den Nachweis von Praxiserfahrung für den erfolgreichen Berufseinstieg.
Zudem lassen sich Praktika mit 3 ECTS pro zwei Wochen als fachübergreifende SQ anrechnen.
Eine Übersicht mit Vorschlägen für Praktikumsbetriebe findest du auf der Uni-Website.
Grundsätzlich kannst du dich aber bei jedem sprachaffinen Betrieb bewerben. Bedenke: Die wenigsten suchen gezielt Linguistinnen und Linguisten, aber mit einem Abschluss kann man sehr breit gefächert arbeiten.
Ja. Das Institut für Linguistik/Germanistik nimmt am europäischen Studierendenaustauschprogramm Erasmus teil, sodass du auch für ein Semester ins Ausland gehen kannst. Mit folgenden Unis hat das Institut eine Kooperation, dort kannst du dein Auslandssemester absolvieren:
● Reykjavik: Háskóli Íslands (Island)
● Utrecht: Universiteit Utrecht (Niederlande)
● Tromsø: Universitetet i Tromsø (Norwegen)
● Lódz: Uniwersytet Lódzki (Polen)
● Wroclaw: Uniwersytet Wroclawski (Polen)
● Göteborg: Göteborgs Universitet (Schweden)
● Ankara: Hacettepe Üniversitesi (Türkei)
● Budapest: Pázmány Péter Katolikus Egyetem (Ungarn)
Für genauere Fragen kannst du dich an unseren Erasmus-Koordinator Fabian Dirscherl oder ans Dezernat Internationales wenden. Wichtig ist: Die Anmeldezeit kann ggf. ein Jahr betragen. Zudem musst du entsprechende Sprachnachweise liefern und solltest dafür eventuell Sprachkurse deines Wunschlands belegen, um deine Sprachkompetenzen zu verbessern.
Das passiert jedem mal. Manchmal hat man zu viele Kurse belegt und entsprechend viele Prüfungen, öfters fängt man zu spät mit dem Lernen an oder hat im Kurs nicht ganz aufgepasst. Aber keine Panik!
Man kann sich bis eine Woche vor der Prüfung im C@mpus-Portal, wo man sich für die Prüfungen angemeldet hat, von der Prüfung abmelden. Sollte es doch etwas knapper werden oder es ist über C@mpus nicht möglich, kann man sich beim Prüfungsamt melden und die freundlichen Mitarbeiter dort können dich manuell abmelden. Dafür gibt es auf der Website der Universität Stuttgart ein Kontaktformular, über welches du dich einfach und schnell an das Prüfungsamt mit deinem Anliegen wenden kannst (www.student.uni-stuttgart.de/kontakt/).
Ansonsten kann man, zusätzlich zur Abmeldung von deiner Prüfung, sich von dem entsprechenden Seminar abmelden, falls man noch mitten im Semester ist. Das kannst du ebenfalls über C@mpus machen, falls du denkst, du brauchst mehr Zeit zum Lernen oder Vorbereiten auf andere Kurse und Prüfungen (oder einfach länger schlafen möchtest ).
Der Studienverlaufsplan ist eine Orientierung, muss aber nicht genau befolgt werden.
Vergiss aber nicht: Wenn es sich nicht um eine SQ oder ein Seminar außerhalb deines Studienganges handelt, musst du den Kurs trotzdem irgendwann (erneut) belegen und dich für die abgemeldete Prüfung nochmal anmelden und irgendwann bestehen! Die meisten Seminare wiederholen sich jedes zweite Semester, also wenn ein Seminar im Wintersemester stattfindet, wird es auch erst wieder im nächsten Wintersemester angeboten.
Um solchen Fällen vorzubeugen, ist es auch gut, du schaust in das Modulhandbuch, da du dort die Lernbelastung der einzelnen Kurse einsehen kann.
Grundsätzlich könnt ihr euch mit allen Fragen und Problemen an die Fachgruppe wenden. Diese findet ihr im KII auf der Etage 2a im Raum 2.023, alternativ könnt ihr ihnen auch gerne eine E-Mail schreiben unter: mail@fachgruppe-linguistik.de.
Generell findet ihr auf der Uni-Website aber auch alle Prüfungsordnungen unter https://www.student.uni-stuttgart.de/pruefungsorganisation/pruefungsordnung/bachelor-of-arts/ sowie die Modulhandbücher, indem du auf C@MPUS im Bereich „Mein Studium” auf das kleine Buchsymbol neben deinem Studiengang klickst (Alternativ auch hier: https://campus.uni-stuttgart.de/cusonline/wbStpPortfolio.wbStpList?pOrgNr=3).
In diesen Dokumenten findest du alle Informationen darüber, welche Kurse du belegen musst, welche Prüfungsleistungen du jeweils ablegen musst bzw. Informationen zum Aufbau deines Studiengangs generell.
Bei konkreten Fragen zu Prüfungsleistungen, Kursanrechnungen oder Studiengangswechseln sowie bei einem Wunsch nach Studiumsberatung steht euch der Studiengangsmanager Herr Fabian Dirscherl zur Verfügung. Ihn erreicht ihr über E-Mail unter fachstudienberatung@ling.uni-stuttgart.de oder zu seinen Sprechstundenzeiten im KII auf der 1. Etage im Raum 1.033 (siehe auch: https://www.ling.uni-stuttgart.de/institut/team/Dirscherl/)
Bei allen anderen Fragen/Beratungswünschen (z B. zur psychologischen Belastung, Gleichstellung, …) gibt es verschiedene Anlaufstellen. Deren Auflistung findest du im Erstileitfaden der Fachgruppe.
Generell gibt es die Möglichkeiten, Prüfungen bzw. ganze Kurse auf spätere Semester zu schieben oder ein Urlaubssemester einzulegen.
In erster Linie kannst du dich aber an den Studiengangsmanager Fabian Dirscherl wenden, der genau für solche Fälle ein offenes Ohr hat.
An der Uni gibt es für fast jedes Problem eine Anlaufstelle (z B. zur psychologischen Belastung, Gleichstellung, …). Fast jedes Problem lässt sich lösen, wenn man rechtzeitig Kontakt zu den entsprechenden Ansprechpersonen aufnimmt. Eine Auflistung der wichtigsten Beratungsstellen/-personen ist auf der letzten Seite des Erstileitfadens.